Dafür stehen wir
Pädagogische und didaktische Prinzipien - Lernräume gestalten
Präambel
Die vorliegenden Grundsätze basieren auf den vielfältigen und fundierten Ergebnissen, die in den verschiedenen Entwicklungsphasen unserer Schulgemeinschaft erarbeitet wurden. Diese Prinzipien sind das Ergebnis der intensiven Zusammenarbeit während des Pädagogischen Jahrestags, der dezentral organisierten Fachtage einzelner Bildungsgänge sowie der kontinuierlichen Arbeit der Arbeitsgruppen vor, während und nach der Phase Null.
Unser Ziel war es, die bereits vorhandenen Erkenntnisse und entwickelten Ansätze aufzugreifen, zu systematisieren und in konkrete Raumkonzepte und
Funktionen zu übersetzen. Wir haben großen Wert daraufgelegt, die Expertise des Kollegiums und der beteiligten Fachleute zu nutzen und anzuerkennen.
Diese Grundsätze sind daher nicht als neue Vorgaben zu verstehen. Sie sind eine strukturierte Zusammenfassung und Fortführung der bereits geleisteten Arbeit. Sie dienen als inspirierende und praxisorientierte Leitlinien für die Gestaltung und Weiterentwicklung der inneren Struktur unserer Schule.
Wir laden Euch ein, mit diesen Prinzipien in den einzelnen Arbeitsgruppen weiterzuarbeiten und sie als Grundlage für Eure Planungen und Entscheidungen zu nutzen. Gemeinsam wollen wir eine Lernumgebung schaffen, die den Bedürfnissen und Potenzialen unserer Schülerinnen und Schüler optimal gerecht wird; einen Lern- und Arbeitsraum, in dem wir uns gerne bewegen, den wir für gute Arbeit brauchen.
1. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit
Didaktisches Ziel: Förderung eines dynamischen Lernumfelds, das sich an die verändernden Anforderungen und Technologien anpassen kann.
Pädagogisches Ziel: Unterstützung einer individualisierten Lernerfahrung, die es den Schülerinnen und Schülern ermöglicht, ihr eigenes Lerntempo und ihre Lernmethoden zu wählen.
Alle Bereiche der Schule können so gestaltet sein, dass sie entweder flexibel genutzt werden können, um verschiedenen Lernsituationen gerecht zu werden oder: Sie haben bestimmte Funktionen, die Schülerinnen und Schüler wechseln die Räume. Dies bedeutet, dass Räume und Einrichtungen leicht umgestaltet oder umfunktioniert werden können, um den sich ändernden Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden.
2. Vielfalt und Variation
Didaktisches Ziel: Bereitstellung unterschiedlicher Lernumgebungen, um verschiedene Lernpräferenzen anzusprechen und die kognitive und sozial-emotionale Vielfalt der Schülerinnen und Schüler zu berücksichtigen.
Pädagogisches Ziel: Förderung von kreativem Denken, Problemlösungsfähigkeiten und sozialem Lernen durch die Interaktion mit vielfältigen Lernmaterialien und -situationen.
Die Gestaltung der Lernräume, gemeinsamen Lernflächen und anderen Bereiche bietet eine Vielfalt an Lernumgebungen, die verschiedene Lernpräferenzen ansprechen. Dies kann durch die Integration verschiedener Sitzmöglichkeiten, Arbeitsbereiche und
Technologien erreicht werden.
3. Individualität und Selbstgestaltung
Didaktisches Ziel: Ermöglichung von selbstgesteuertem Lernen und Eigenverantwortung, indem den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gegeben wird, ihre Lernumgebung aktiv und selbstgesteuert zu nutzen.
Pädagogisches Ziel: Förderung von Selbstbewusstsein, Selbstregulierung und Eigeninitiative bei den Schülerinnen und Schüler durch die Möglichkeit, ihre Lernumgebung nach ihren eigenen Bedürfnissen anzupassen.
In Teilen des Raums könnten Schülerinnen und Schüler, ihre Lernumgebung entsprechend ihren individuellen Bedürfnissen und Präferenzen gestalten:
Whiteboard-Wände, flexible Möbel oder kooperative Bildschirmelemente bilden als gestaltendes Element einen Fokus und damit einen „Raum“ statt zu trennen.
4. Gemeinschaft und Zusammenarbeit
Didaktisches Ziel: Förderung von kooperativem Lernen und peer-to-peer Interaktionen, um soziale Kompetenzen und Teamarbeit zu entwickeln.
Pädagogisches Ziel: Schaffen eines unterstützenden und inklusiven Lernklimas, in dem Schülerinnen und Schüler sich gegenseitig unterstützen, motivieren und voneinander lernen können.
Die Gestaltung der Räume sollte die Zusammenarbeit und Interaktion zwischen Schülerinnen und Schülern sowie Kolleginnen und Kollegen fördern. Dies kann durch die Schaffung von offenen Lernbereichen, Gruppenarbeitsplätzen und Gemeinschaftsbereichen, wie auch z. B. durch Empfangsbereichen für die gesamte Schule, oder in einzelnen Kompartments oder dem Beratungszentrum erreicht werden.
5. Praxisorientierung und Bewegung
Didaktisches Ziel: Integration von praktischen Erfahrungen und handlungsorientiertem Lernen, um theoretische Fachkonzepte in realen Situationen anzuwenden und zu verstehen.
Pädagogisches Ziel: Förderung von lebensnahem Lernen und Entwicklung beruflicher Fähigkeiten und überfachlicher Kompetenzen durch aktive Teilnahme an Projekten und praktischen Übungen.
Die Einrichtung der Räume sollte praktische Erfahrungen und körperliche Aktivität unterstützen. Dies kann durch die Integration von Bürosituationen, VR/AR-Flächen, GreenScreens, Maker Spaces oder auch Bewegungsbereichen in die Planung der verschiedenen Bereiche der Schule (innen wie außen) erfolgen und kann sukzessive umgesetzt werden.
6. Reflexion und Rückzugsmöglichkeiten
Didaktisches Ziel: Förderung von metakognitiven Fähigkeiten und kritischem Denken durch die Schaffung von Ruhe- und Reflexionsräumen, in denen Schülerinnen und Schüler über ihre Lernprozesse nachdenken und reflektieren können.
Pädagogisches Ziel: Unterstützung von Selbstreflexion, Selbstbewusstsein und persönlichem Wachstum durch die Förderung von Momenten der Stille und Kontemplation während des Lernens
Zusätzlich zu den gemeinschaftlichen Lernbereichen sollten auch ruhige Rückzugsorte geschaffen werden, in denen sich Schülerinnen und Schüler zurückziehen können, um zu reflektieren, zu lesen oder individuell zu arbeiten. Diese Bereiche würden gemütlich und einladend gestaltet sein, um eine entspannte Lernatmosphäre zu schaffen.